Projektverlauf Sanierung Turn- und Schwimmhalle

Seit 2020 hatte sich die Gemeinde immer wieder vergeblich auf ein bundesweites Förderprogramm für das zwingend sanierungsbedürftige Hallenbad samt Turnhalle beworben – gleichzeitig kletterten die Kosten immer weiter in die Höhe. Schließlich fasste der Gemeinderat im Februar 2024 einstimmig den Grundsatzbeschluss, die Sanierung auch ohne Bundeszuschuss anzugehen. Hier können Sie den Projektverlauf verfolgen.

23.09.2024

Baustelleneröffnung als offizieller Startschuss

Trotz Dauerregens musste am Montagabend der Spatenstich für die umfassende Sanierung der Singener Turn- und Schwimmhalle nicht ins Wasser fallen: Bürgermeisterin Julia Wieland verlegte den Festakt mit Vertretern der Baufirmen, des Gemeinderats, der Schulen und Vereine sowie einigen Bürgerinnen und Bürgern in die Aluhalle auf dem benachbarten Hartgummiplatz. Seit kurzem bietet diese den Schülern und einigen Vereinen während der geplanten zweijährigen Bauzeit eine funktionale Ausweichmöglichkeit. Davon konnten sich die Besucher bei einer Ball-Tanz-Aufführung der Viertklässler einen schwungvollen Eindruck verschaffen. „Wir sind dankbar für den Mut, dies zu wagen, um großes zu erreichen“, freute sich Bergschul-Direktorin Elisabeth Roser und zitierte Boxlegende Muhammad Ali: „Wer nicht mutig genug ist, Risiken einzugehen, wird im Leben nichts erreichen.“

Diesen Mut verdeutlicht ein Blick zurück auf die Anstrengungen und Beschlüsse zur Sanierung des maroden Hallenbads, das jüngst aufgrund statischer und technischer Mängel immer wieder geschlossen werden musste. Wie berichtet hatte sich die Gemeinde seit 2020 immer wieder vergeblich auf ein überzeichnetes bundesweites Förderprogramm beworben – gleichzeitig kletterten die Kosten immer weiter in die Höhe. Ein eindrucksvolles Zeichen setzten im November 2022 rund 350 Personen mit einer von der DLRG-Ortsgruppe initiierten Rettungsaktion für das 1968 erbaute Bad samt Turnhalle. Schließlich fasste der Gemeinderat im Februar 2024 einstimmig den Grundsatzbeschluss, die Sanierung auch ohne Bundeszuschuss anzugehen. Aktuell rechnet die Gemeinde mit Kosten in Höhe von 10,9 Millionen Euro – und einer KfW-Förderung in Höhe von etwa 1,2 Millionen Euro.

„Nach dem Baubeginn für den Kinder- und Jugendcampus in Wilferdingen starten wir in diesem Jahr das zweite wichtige Millionenprojekt, das auch für unseren Nachwuchs essentiell ist“, unterstrich die Bürgermeisterin gerade in Anbetracht bundesweit zahlreicher Fälle ertrinkender Kinder, die nicht schwimmen können, „Das Geld ist sinnvoll investiert – nicht nur in unsere Kinder, sondern auch in die Vereine.“ Während die erforderlichen Abbrucharbeiten bereits in vollem Gange sind, vertagte das Ratsgremium am Donnerstagabend aufgrund des Eklats im Ratssaal die bald benötigte Vergabe für Gerüst-, Dach- und Rohbauarbeiten. Noch sei man im Zeitplan, erklärte Wieland.

Bevor Pfarrer Rudolf Kaltenbach die Arbeiten unter den Segen Gottes stellte, blickte Thomas Biesinger vom der Bau4-Architektengruppe auf die umfassenden Sanierungsarbeiten. Die größte Aufgabe sei es, die neue Anlagentechnik in das bestehende Gebäude mit allen Anforderungen an Bauphysik, Brandschutz und modernsten Effizienzstandards unterzubringen. Dabei hob er die Vorzüge der durchdachten Gliederung und Grundrisse der damaligen Architekten Blöchle und Simmank hervor: „Diese Eigenschaften machen es möglich, das Bestandsgebäude in die heutige Zeit zu transformieren. Die architektonische Qualität ist für uns Motivation und Anspruch, um den Schulen und Vereinen ihr Hallenbad und ihre Turnhalle schnellstmöglich zurückzugeben und diese für mindestens die nächsten 60 Jahre erneut nutzen zu können.“ 

Bis zur geplanten Wiedereröffnung im Herbst 2026 konnten die meisten bisherigen Nutzer Ausweichmöglichkeiten in anderen Hallen oder Bädern finden – so auch die DLRG Remchingen, die das Rettungsschwimmtraining und ihre Schwimmkurse montagabends in Birkenfeld fortsetzen kann, wie der Vorsitzende Daniel Höpfinger auf Nachfrage dankbar feststellte.

Julian Zachmann

22.08.2024

Alu-Halle steht

In der fertiggestellten Alu-Halle können die Bergschule und die Vereine während der Sanierungszeit Sport machen. Der Bauhof hat einen Holzboden eingebaut sowie die Umkleideräume und einen Geräteraum abgegrenzt. Für kalte Tage gibt es auch eine Heizung.

25.07.2024

Sanierung startet

Mit den Sommerferien hat die Schwimm- und Sporthalle an der Bergschule geschlossen. Zwei Jahre lang wird das Gebäude nun saniert. Auf dem Spielfeld neben der Bergschule wird eine Aluhalle aufgebaut, sodass dort auch im Winter weiterhin Sportunterricht stattfinden kann. 

26.02.2024

Bauantrag unterzeichnet

Bürgermeisterin Julia Wieland hat den Bauantrag symbolisch unterzeichnet und damit ein klares Zeichen für das Projekt gesetzt.

22.02.2024

Grundsatzbeschluss im Gemeinderat

In seiner Sitzung hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, dass das Singener Hallenbad inklusive Turnhalle saniert werden soll. Die Badtechnik ist in die Jahre gekommen und auch die Statik des Gebäudes ist problematisch. Ziel ist es deshalb, schon in den kommenden Sommerferien mit den Arbeiten zu beginnen. Wie die Hallen in rund zwei Jahren aussehen sollen, hat Thomas Biesinger von BAU4 Architekten in der Sitzung vorgestellt.

Die Schwimmhalle soll durch eine weiße Decke, einen dunklen Boden und Fliesen nur bis zur halben Raumhöhe größer wirken. Außerdem soll der Hallenboden erneuert und neue Sportgeräte beschafft werden. 9,8 Mio. Euro wird die Sanierung voraussichtlich kosten.

14.09.2023

Vorstellung des Entwurfs im Gemeinderat

Februar 2023

Bestandsaufnahme des Gebäudes durch Bau4 Architekten

30.11.2022

Solidaritätskundgebung für den Erhalt des Hallenbades

Aufgrund gravierender technischer Mängel muss das Bad komplett saniert werden, eine Maßnahme, die rund 5 Mio. Euro kosten wird. Wegen der hohen Kosten ist ein finanzieller Zuschuss zu dieser Maßnahme unentbehrlich. Da die Zeichen aus Berlin für einen notwendigen Zuschuss allerdings schlecht stehen, steht eine Schließung des Bades im Raum.

Auch mehrere Gemeinderäte sowie Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon waren bei der Kundgebung dabei. Dieser verwies auf die große Bedeutung des Bades für den Schul- und Vereinssport und betonte den Willen der Gemeinde, das Bad zu sanieren. "Wir können aber in der aktuellen Krisenzeit nicht alle Maßnahmen alleine finanzieren. Zudem stehen aufgrund von Bundes- und Landesvorgaben Millionen-Investitionen wie der Bau des Kindergartens, die Erweiterung der Betreuungseinrichtungen sowie die Ausweitung der Flüchtlingsunterbringung an. Daher ist es auch geboten, dass Bund oder Land sich bei dieser wichtigen Maßnahme beteiligen", so der Bürgermeister.

Der Gemeinderat hat die notwendigen Mittel für die Sanierung im aktuellen Haushaltsplan vorgesehen und drängt weiterhin auf einen entsprechenden Zuschuss aus Berlin.

September 2016

Zustandsbewertung und Erstellung eines Sanierungskonzepts

1995

Energetische Fassadensanierung

27.03.1971

Inbetriebnahme des Hallenbads

Das Hallenbad wird offiziell in Betrieb genommen. Der Nichtschwimmer Gemeinderat Robert Roßwaag springt in Frack und Zylinder in das 2,50 m tiefe Becken und lässt sich von den Helfern der DLRG retten.

31.05.1969

Einweihung des Schulhauses

Am 13. November 1966 fand der Spatenstich für das Schulhaus in Singen statt. Zur 1200-Jahr-Feier des Ortes wurde es knapp drei Jahre später eingeweiht. Die Turnhalle stand nicht nur der Schule, sondern auch den Vereinen zur Verfügung. 1971 wurde eine DLRG-Ortsgruppe gegründet, die sich um die Überwachung des Badebetriebs im Hallenbad kümmern sollte.