Vorsorge für den Notfall

Vorsicht ist besser als Nachsicht - so bereiten Sie sich auf den Ernstfall vor.
Nahrungsvorsorge
Im besten Fall sind Einkaufen und der Lebensmittelvorrat zu Hause nur ein banaler Nebengedanke. Gerade deshalb ist Vorsorge wichtig, denn in Krisensituationen entscheiden Sie über Leben und Tod. Legen Sie also einen Vorrat für den Ernstfall an:
- Ihr Vorrat sollte für ca. 10 Tage genügen.
- Schwerpunkt auf Wasser: Halten Sie pro Person ca. 14 Liter Flüssigkeit je Woche bereit.
- Überprüfen Sie, ob die Lebensmittel für jedes Familienmitglied verträglich sind.
- Wählen Sie Lebensmittel, die auch ohne Zugang zu Strom zubereitet werden können.
- Lagern Sie länger haltbare Lebensmittel in kühler, trockener und dunkler Umgebung.
- Brauchen Sie ältere Reserven zuerst auf.
- Beschriften Sie die Produkte mit dem Datum des Einkaufs, sofern kein Ablaufdatum gegeben ist.
- Achten Sie auf luftdichte Verpackungen.
- Sorgen Sie auch für Haustiere und Babys vor.
Hygiene:
Sollte fließendes Wasser nicht vorhanden sein, werden entsprechende Vorräte nicht nur für Hydration, sondern auch für die eigene Hygiene wichtig:
- Lagern Sie Wasser in allen verfügbaren größeren Gefäßen (z. B. Badewannen, Töpfen, Eimern usw.)
- Nutzen Sie Ihre Vorräte sparsam. Waschen und Toilettenspülung haben Priorität im Vergleich zum Geschirrspülen.
- Entkeimungsmittel verlängern die Haltbarkeit des Wassers.
- Legen Sie Vorräte an Seife, Waschmittel, Toilettenpapier und allem, was für die Hygiene bedeutend ist, an.
- Schränken Sie die Verbreitung von Krankheitserregern mit Haushaltshandschuhen und Desinfektionsmittel ein.
Medizinische Vorsorge:
Ausfälle der Infrastruktur sorgen nicht nur für Knappheit bei der Lebensmittelversorgung, sondern auch bei der medizinischen Versorgung. Kontrollieren Sie also Ihre Hausapotheke:
- Abschließbarer Aufbewahrungsort, weit von Kindern entfernt
- Trockener und wenig beheizter Standort
- Achten Sie auf Ihre persönlichen Verschreibungen und Medikamente
- Erkältungsmittel
- Schmerz- und fiebersenkende Mittel
- Arznei gegen Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Elektrolyte zum Ausgleich bei Durchfallerkrankungen
- Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
- Fieberthermometer
- Splitterpinzette
- Haut- und Wunddesinfektionsmittel
- Verbandsmaterial und vollständiger Verbandskasten
Energieausfall:
- Nutzen Sie warme Kleidung oder Heizungsmethoden wie Öfen oder Kamine, um den fehlenden Strom zeitweise zu ersetzen.
- Batteriebetriebene Telefone, Radios und Taschenlampen, Solar- und LED-Leuchten, Streichhölzer oder Feuerzeuge können ohne Strom Ersatz bieten.
- Falls eine Zubereitung des Essens notwendig ist, können Sie auf Camping- oder Gartengrills ausweichen, jedoch nur außerhalb des Hauses (Erstickungsgefahr innerhalb!).
- Nutzen Sie Bargeldreserven, um auch bei Internetausfällen über Geld zu verfügen.
Sicherung wichtiger Dokumente:
Wichtige Dokumente können beispielsweise im Brandfall nicht erst zusammengesucht und in Sicherheit gebracht werden. Eine fertig gepackte Mappe mit den wichtigsten Dokumenten bzw. Kopien kann hilfreich sein:
als Original:
- Familienurkunden (Geburts-, Heirats-, Sterbeurkunden)
als Original oder als beglaubigte Kopie:
- Finanzielle Dokumente (Wertpapiere, Aktien, Sparbücher, Versicherungspolicen, usw.)
- Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen, Einkommenssteuerbescheide
- Qualifizierungsnachweise (Zeugnisse, Abschlüsse, usw.)
- Verträge und Änderungsverträge
- Testamente, Patientenverfügungen, Vollmachten
als einfache Kopie:
- Ausweise und Pässe (Personalausweis, Reisepass, Führerschein, Fahrzeugpapiere, Impfpass)
- Grundbuchauszüge
- Änderungsbescheide für empfangene Leistungen
- Zahlungsbelege für Versicherungsprämien
- Meldenachweise der Arbeitsämter, Bescheide der Agentur für Arbeit
- Rechnungen, die offenen Zahlungsansprüche belegen
- Sämtliche Mitglieds- oder Beitragsbücher
Gepäck für Notfallsituationen:
Falls Sie das Haus aufgrund eines Notfalls fluchtartig und eventuell für längere Zeit verlassen müssen, bleibt keine Zeit, um das Nötige zu packen. Ihr Gepäck sollte also immer griffbereit sein und Folgendes enthalten:
- Ausweise, Geld, Wertsachen
- Erste-Hilfe-Material und persönliche Medikamente
- Hygieneartikel
- Batteriebetriebenes Radio, Taschenlampe und Ersatzbatterien
- Dokumententasche
- Schlafsack oder Decke
- Haltbare Verpflegung für mindestens 2 Tage
- Wasserflasche, Besteck und Geschirr
- Kleidung
- Fotoapparat oder Handy mit Kamera
- Für Kinder: Brustbeutel oder SOS Kapsel mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift
Passende Kleidung für den Notfallrucksack:
- Wetterschutzbekleidung (Regenjacke, Regenmantel)
- Wetterfestes Schuhwerk oder Gummistiefel
- Bei chemischer oder radioaktiver Gefahr: Heimwerker Mundschutz oder feuchte Tücher
Erste Hilfe Kurs:
- Ein Erste Hilfe Kurs kann Sie mit Wissen und praktischer Erfahrung auf die Ersthilfe vorbereiten und somit Leben retten, so z. B. durch stabile Seitenlage, Herz-Lungen-Wiederbelebung, Versorgung mit Verbänden, usw.
So bleiben Sie auf dem Laufenden:
Im Ernstfall können Informationen Leben retten. Bleiben Sie informiert über:
- Amtliche Websites wie bbk.bund.de oder die der Gemeinde Remchingen Gemeinde Remchingen
- Notfall-, Informations- und Nachrichten-Apps wie die „NINA“-App des BBK
- Mobilfunkdienst „Cell Broadcast“, Dienst ohne App, Treiber Updates notwendig (Android ab Version 11, IOS ab Version 16.1)
- Social Media der Behörden, auf Instagram und Facebook bleiben Sie über die „Gemeinde Remchingen“ informiert
Bei Stromausfällen sind diese Wege der Kommunikation nicht lange zugänglich. Bereiten Sie sich vor mit batteriebetriebenen Radios und Telefonen. Auch ein Solarradio oder Autoradio sind hilfreich. Im Falle eines Stromausfalls kann Sie die Gemeinde über diese Kanäle noch immer erreichen. Denken Sie an ausreichend Batterien.
Wichtige Nummern für Notfälle:
- Notruf 112: Deutschland- und europaweiter Kontakt zu Feuerwehr und Rettungsdienst (W- Fragen bedenken)
- 110: Deutschlandweiter Kontakt der Polizei
Ein örtlicher Starkregen, ein schwerer Sturm, ein plötzlicher Stromausfall - Katastrophen und Krisen können vielfältig sein. Nicht immer sind hunderte Menschen betroffen. Manchmal trifft es auch nur wenige Personen und im Zweifel können es Sie selbst sein. Wer vorbereitet ist, kann sich, Angehörigen und Nachbarn helfen und Schäden reduzieren. Helfen Sie mit und sorgen Sie vor! Hier finden Sie Anregungen und Empfehlungen für die Planung Ihrer persönlichen Notfallvorsorge.