Frauenpolitischer Sommerabend in Remchingen: Vernetzen, bestärken, politisch wirken

Wie kann feministische Haltung im Alltag gelebt werden? Warum ist Frauensolidarität so wichtig – und wie gelingt es, sich politisch und ehrenamtlich einzubringen? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich zahlreiche engagierte Frauen am vergangenen Samstag beim Frauenpolitischen Sommerabend, der von den Gleichstellungsbeauftragten des Enzkreises und der Stadt Pforzheim, Kinga Golomb und Lea Niewerth, organisiert wurde. Die Veranstaltung fand in diesem Jahr zum ersten Mal im Rathaus Remchingen statt – auf Einladung von Bürgermeisterin Julia Wieland, die selbst ein eindrucksvolles Beispiel für weibliches Engagement in der Kommunalpolitik ist.
Die inhaltliche Gestaltung übernahm Diversity-Expertin Anna Bakinovskaia, die mit den Teilnehmerinnen praxisnah erarbeitete, wie sich feministische Perspektiven in Alltag und Gesellschaft stärken lassen. Gemeinsam sammelten die Frauen Beispiele, wie sie den sogenannten Mikrofeminismus mehr in ihren Alltag integrieren können. Dabei spielte vor allem die Solidarität untereinander eine große Rolle. „Frauen bei unfairer Behandlung im Alltag direkt unterstützen, z. B. wenn sie in Diskussionen unterbrochen werden oder ihre Kompetenz infrage gestellt wird“, erklärte eine Teilnehmerin. „Gleichstellung am Arbeitsplatz fördern: Bei Meetings gezielt Frauen das Wort erteilen oder auf unterbrochene Kolleginnen aufmerksam machen („Lass sie bitte ausreden.“)“, sagte eine andere.
Bürgermeisterin Julia Wieland brachte es in ihrem Grußwort auf den Punkt: „Solche Veranstaltungen sind mehr als ein Austausch – sie sind ein wichtiger Startschuss für viele Frauen, um neue Wege zu gehen.“ Sie berichtete offen, wie sie selbst vor ihrer politischen Karriere von ähnlichen Formaten profitiert habe: „Ich habe damals am Mentoring-Programm Politik braucht Frauen teilgenommen und dabei erfahren, wie entscheidend Unterstützung und Vorbilder sein können. Diese Erfahrung hat mich sehr motiviert.“
Nach dem inhaltlichen Teil klang der Abend bei einem gemeinsamen Imbiss und Getränken aus – mit Zeit für Gespräche, Vernetzung und gegenseitige Ermutigung. „Wir wollen mit diesem Abend Frauen motivieren, sich aktiv in unsere Gesellschaft einzubringen und ihre Stimme sichtbar zu machen“, betonten Lea Niewerth und Kinga Golomb. „Die große Resonanz zeigt, wie wichtig solche Plattformen für Austausch und gegenseitige Stärkung sind.“