13.10.2025

Asiatische Hornisse in Remchingen angekommen

Verlgeich Europäische und Asiatische Hornisse
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Verlgeich Europäische und Asiatische Hornisse

Seit 2004 breitet sich die über Warenimporte erstmals nach Frankreich geschleppte Art der „Asiatischen Hornisse“ in ganz Europa aus. 2014 wurde sie zum ersten Mal in Baden-Württemberg gesichtet. Vergangenen Woche hat der Singener Imker Jürgen Utz auch in Remchingen Nester dieser invasiven Art entfernt, unter anderem am Alten Rathaus in Wilferdingen. Dem Anlass entsprechend wollen wir an dieser Stelle über die Asiatische Hornisse informieren, die wohl auch bei uns zukünftig für Probleme sorgen wird.

Hierbei ist zunächst Entwarnung notwendig: Bei der invasiven Art handelt es sich nicht um die Asiatische Riesenhornisse (Vespa mandarinia), die vor allem für ihre Ausbreitung in den USA als bedrohliche Art Schlagzeilen gemacht hat. Diese kommt noch nicht in Europa vor. Es geht stattdessen um die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), die zur gleichen Familie wie die Europäische Hornisse (Vespa crabro) gehört und tatsächlich kleiner als diese ist. Sie ist anhand ihres dunklen Körpers mit gelben Füßen von den rotbraunen und gelben Tieren der heimischen Art zu unterscheiden. Ihr schwarz gefärbter Kopf trägt ein orangenes Stirnschild, während ihr schwarzer Unterleib breite, gelb-orangene Binden trägt.

Die Klassifizierung als invasive Art folgt aufgrund ihres schädlichen Effekts auf unsere heimische Biodiversität. In ihrem Verhalten macht sie der Europäischen Hornisse sowohl potentielle Plätze für Unterschlüpfe und Nester als auch Beute streitig. Die Verdrängung wird dadurch verschlimmert, dass die Staaten der Asiatischen Hornisse mit bis zu 2.000 Individuen deutlich größer als die der heimischen Arten mit etwa 700 Tieren sind. Zudem kann es bei besonders warmen Wintern der Fall sein, dass die Arbeiterinnen eines Staates die kälteren Monate überleben, was bei der Europäischen Hornisse nicht der Fall ist, wodurch die Bedrohung umso intensiver wird.

Die Asiatische Hornisse ist zwar für Menschen ohne Allergien nicht gefährlich oder bedrohlicher als die heimischen Arten, aber kann durch ihr Eindringen in fremde Gebiete großen Schaden anrichten. Wegen ihrer hohen Anzahl stellt sie nicht nur eine Gefahr für heimische Hornissenarten und deren Platz in der Nahrungskette dar, sondern ebenfalls für Honigbienen, Fliegen, Spinnen, Wildbienen, Wespen und weitere Insekten, die zu ihrer Beute zählen. Weitreichende Effekte für unsere Umwelt können folgen, etwa Probleme bei der Pflanzenbestäubung durch den Rückgang der Bienen. Was sie außerdem schon jetzt für den Menschen bedeutet, zeigen Vorfälle in Spanien und Frankreich, wo erste Ernteverluste aufgrund angebissener Früchte verzeichnet wurden. Seit 2025 gilt sie auch in Deutschland als etablierte Art. Was kann man also tun?

Bürgerinnen und Bürger können bei der Bekämpfung helfen. Bei einer Sichtung sollten Sie sicherstellen, dass es sich tatsächlich um eine Asiatische Hornisse handelt. Sowohl die Meldung von Einzeltieren als auch Nestern ist für die Bekämpfung relevant. Im Fall einer Sichtung können Sie sich über die Meldeplattform www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/asiatische-hornisse-melden an die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg wenden. Alternativ stehen auch Umweltverbände wie beispielsweise der NABU zur Verfügung. Zur effektiven Erfassung der invasiven Art sind die Angaben des Fundortes, das Datum der Sichtung und ein Bildnachweis notwendig. Eine Nestentfernung ist zwar legal, kann aber aufgrund der Größe der Nester, der häufigen Lage in Baumhöhen und der aggressiven Reaktion der Wespen gefährlich enden. In Remchingen hat Jürgen Utz schon mehrere Nester entfernt und bietet unter der Tel. 07232 / 319571 professionelle Hilfe an.