8er-Rat stellt seine Ideen vor

Austausch zwischen den Schulen fördern
Der 8er-Rat ist ein mittlerweile etabliertes Format in Remchingen, um Jugendliche an der Kommunalpolitik zu beteiligen. Zu Beginn eines Schuljahres kommen die Schülerinnen und Schüler aller achten Klassen zusammen und sammeln Ideen, was in der Gemeinde verbessert werden könnte und wie. Nach einem Delegiertentreffen im März hat der diesjährige Rat seine Ergebnisse nun einigen Gemeinderäten vorgestellt. Diese haben in der anschließenden Sitzung beschlossen, die Projektideen der Jugendlichen von der Verwaltung auf Umsetzbarkeit prüfen zu lassen. Bürgermeisterin Julia Wieland fasst zusammen: „Es waren wieder tolle Ideen dabei. Einige ‚Dauerbrenner‘ wie ein Skatepark wurden genannt, aber auch schöne Projekte, um den Austausch zwischen den Schulen zu fördern.“
Vorurteile abbauen und neue Freundschaften schließen
Silija ist Schülerin der achten Klasse der Carl-Dittler-Realschule. Das Vorurteil, dass Gymnasiasten langweilig seien, hat sie schon oft gehört. Weder sie noch ihre beiden Gruppenpartnerinnen Melissa und Ellicia stimmen dem zu. Deshalb wollen die drei im nächsten Frühjahr eine schulübergreifende Party in der neuen Mensa veranstalten und diese so gleichzeitig einweihen. Ziel soll es sein, Vorurteile abzubauen und neue Freundschaften über Schulgrenzen hinweg zu schließen. Ein ähnliches Motiv steckt hinter der Idee einer anderen Gruppe: Beim School Swap tauschen die Klassen ihre Schulen und lernen dabei nicht nur einen anderen Schulalltag, sondern auch neue Fächer und Menschen kennen. Ein Programm hat sich die Gruppe auch schon ausgedacht. Wieland will die Projekte unterstützen. „In erster Linie müssen die Schulleitungen zustimmen, aber wenn ihr sonstige Unterstützung braucht, meldet euch“, bot die Bürgermeisterin an.
Bikepark und Hütte als Treffpunkte
Der Wunsch nach einem Bikepark oder Skateplatz ist nahezu jedes Jahr mit dabei. Wieland versteht das, betont aber auch die Schwierigkeiten: „Zum einen ist die Standortsuche nicht ganz einfach, aber vor allem ist so ein Projekt auch richtig teuer.“ Als alternativen Treffpunkt hat eine Gruppe eine Hütte vorgeschlagen, in der sich die Jugendlichen treffen können. Ein weiteres Thema, das häufig angesprochen wird, ist der Schülerverkehr. Ständig seien die Busse zu spät oder kommen gar nicht. Manche Busfahrer wissen nicht, welche Routen sie fahren müssen und lassen ganze Haltestellen aus. Die Schüler haben sich bereits mit dem Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis getroffen und ihre Anregungen übermittelt. Da das Problem nicht nur Remchingen, sondern auch Keltern betrifft, hat die Gruppe im Juli einen Termin bei Kelterns Bürgermeister Steffen Bochinger.
Schulen und Ortsteile verschönern
Während sich ein Team für eine längere Rutsche im Freibad einsetzt, befürwortet ein anderes die Beschaffung neuer Stühle für die Realschule. Für einen begrünten Außenbereich an der Mensa setzen sich unter anderem Marie und Lara ein. Bäume und Blumenbeete auf dem Weg von der Schule zum neuen Gebäude sollen eine gemütliche Atmosphäre schaffen. Umgesetzt werden könnte das mit der Garten-AG. Besonders ansprechend finden die beiden die bepflanzten Sitzmöglichkeiten vor dem Rathaus.
Ein Projekt des 8er-Rats wurde bereits erfolgreich umgesetzt. Unter dem Slogan „Weihnachten ohne Deko und Licht gibt es bei uns in Remchingen nicht“ hat die Gruppe in der Adventszeit mit Plakaten, Stickern, Postkarten und einem Aufruf im Mitteilungsblatt zum Schmücken und Dekorieren motiviert. Gemeinsam mit Kindern in den Kitas und Kernzeitbetreuungen haben die Achtklässlerinnen gebastelt und ihre Werke unter anderem im Rathaus sowie Altenpflegeheim aufgehängt und so für Freude und Gemeinschaftsgefühl gesorgt. Die anderen Projekte werden nun von der Verwaltung geprüft und dem Gemeinderat innerhalb von sechs Monaten noch einmal vorgelegt. Dann wird entschieden, welche Ideen umgesetzt werden können.